Cornelius Colliander
Krukmakeri

Über mich

Geboren in Helsinki in 1954, habe Philosophie und Litteratur studiert, bin Mitglied einer schwedischen experimentellen Teatergruppe, ”Institutet för Scenkonst”, gewesen, und habe mit geistig Behinderten und in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet. Bin zZ. aktiv in der Grünen Partei Finlands, Mitglied des Stadtrates von Pargas und gebe Erwachsenen-unterricht als Keramiker. Mitgründer unserer lokalen Keramikgilde.

Seit dem Ende der 80ger Jahren habe ich mit Keramik gearbeitet. Meine Produktion besteht hauptsächlich aus holzgebranntem Steinzeug. Alle Krüge sind auf der Drehscheibe verfertigt. In meiner Arbeit strebe ich so weit wie möglich den Gesamtprozess selber in der Hand zu behalten: ich mache einen Teil meiner Massen selber, mische meine Glazuren aus lokalen Materialen, und spalte das Holz zu den Brennöfen ein gutes Jahr im voraus. Das macht viel arbeit, doch bringt es mich auch näher an das Schaffen und beeinflusst das Resultat.

Philosophie eines Handwerkers

Meine Arbeit als Töpfer besteht nicht ausschliesslich aus dem Ververtigen und Verkaufen von Keramik. Durch meinen Beruf bin ich Teil einer Handwerkstradition die sich eigentlich bis zurück in die Steinzeit erstreckt. Drehen, Glazieren und Brennen von Krügen reiht sich in eine uralte menschliche Tätigkeit ein und das Bewusstsein dieser Dimension des Töpferns wird auch in meiner Formsprache offenbahr: die Technik des Drehens auf der Drehscheibe und unser gemeinsames Kulturerbe trägt dazu bei, dass viele meiner Formen so gut wie zeitlos sind. Es liegt mir auch nicht daran, eine Form die gut funktioniert oder die ich schön finde zu verändern.

Das Risiko mechanischer Wiederholung oder vom Mangel an Kreativität liegt hier trotzdem nicht vor. Diese Charakteristik findet man eher in der industriellen Produktion. Ein wichtiger Unterschied zwischen Handwerk und Massenproduktion liegt nähmlich im Bedarf das Endergebniss kontrollieren zu können: beim industriellen Produkt darf kein Unterschied in der Serie vorkommen: jedes Stück soll zu 100% voraussagbahr und mit allen anderen austauschbahr sein. Dieser Bedarf absoluter Kontrolle ist wohl zu erklären, doch scheint er mir als ethische Einstellung fragwürdig. Man kann ruhig behaupten, dass der massenproduzierte Gegenstand eine intolerante und sogar destruktive Einstellung gegenüber der Wirklichkeit und der Vielfältigkeit der Natur ausdrückt. Kein Wunder dass die so produzierten Gegenstände leblos wirken: sie sind es auch.

So nicht beim Handwerk. Da ist das Endergebniss das Resultat einer Art Wechselrede zwischen Material, Technik und dem Handwerklichen Können. Als Töpfer kan man seine Ideen nicht dem Material aufzwingen, sondern ein gelungenes Stück ist das Ergebniss langer Erfahrung, Gefühl für das Material und richtiger Technik. In so einem Produkt balansiert sich Material und Technik in einer natürlichen Weise so dass dem Gegenstand die Möglichkeit gegeben wird, die Geschichte seines Werdens aufzuzeigen und uns davon erzählen zu können. Diese ”Öffnung” einer Möglichkeit ist nicht etwas was man kontrolliert, sondern eher etwas wonach man fragt. Etwas was dem Gegenstand ein eigenes Leben gibt, ein eigenes Recht da zu sein. Wie der Stein am Strand oder der Baum im Wald uns durch ihre blosse Existenz ansprechen, so spricht uns ein handgemachter Krug durch seine Form, sein Material und seine Oberfläche an. Wer so einer Geschichte zuhöhrt, versteht auch wie es kommt, dass gutes Handwerk altern und dabei immer schöner werden kann.

Wir leben in einer Welt der Massenproduktion von Gegenständen. Das stellt uns Töpfer vor der Notwendigkeit über unsere eigene Tätigkeit auch aus dieser Ansicht her, nachzudenken. Wie sollen wir Gegenstände schaffen die ein Recht haben in dieser Welt zu existieren und die nicht zu dem Umweltproblem der Unendlichkeit toter Gegenstände beitragen? Durch meine Arbeit versuche ich auf diese Fragen zu antworten.

Eigene und gemeinsame Ausstellungen

1993 Pargas, Gamla Kommunalstugan
1999 Pargas, Gamla Kommunalstugan
2000 Pargas, Gamla Kommunalstugan
2000 Åbo, Kuvataidekoulun Galeria
2001 Pargas, Gamla Kommunalstugan
2004 Pargas, Gamla Kommunalstugan
2005 Russland, Velikij Novgorod
2005 Åbo, Brinkkala Galleri
2006 Russland, Velikij Novgorod
2006 Dänemark, Boerglum Kloster
2007 Helsingfors, Galleri Oljemark
2008 Fiskars, ”Tulessa Syntynyt”
2008 Nådendahl, Kulturhuset
2008 Russland, Komi, ”Zarnij Kyas”
2008-2009 Helsingfors, Galleri Bengelsdorff
2009 Åbo, Brinkkala Galleri
2009 Pargas Gamla Kommunalstugan
2010 Åbo, Galleri Campus
2011 Korpo, Korpoström
2011 Hauho, Hovikartano
2012 Valkeakoski, Voipaala, ”CERAMEGA”
2013 Pargas, Gamla Kommunalstugan
2015 Pargas, Gamla Kommunalstugan